Sonntag, 15 Uhr: Der erste Gedanke an die Arbeit – Ein unterschätztes Warnzeichen für Stress

Es ist Sonntag, kurz nach dem Mittagessen, und eigentlich sollte ich mich entspannt zurücklehnen. Doch stattdessen fühle ich ein leises Ziehen im Magen, ein drückendes Gefühl in der Brust. Der Gedanke an Montagmorgen schiebt sich unaufhaltsam in meinen Kopf – und mit ihm die To-do-Listen, die ungelösten Probleme und die Erwartungen. Stress macht sich breit! Kommt dir das bekannt vor? Naja, so ging es mir vor einigen Jahren jeden einzelnen Sonntag. Ich konnte es nicht abschütteln, im Gegenteil, es wurde immer schlimmer.

Wenn die Gedanken an die Arbeit den Sonntag überschatten

Sonntag – ein Tag, der eigentlich für Entspannung und Erholung reserviert ist. Doch für viele wird er zum Vorboten der Arbeitswoche. Dieser Zustand hat sogar einen Namen: „Sunday Scaries“ – die Sonntagsangst. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen schon am Sonntag mental mit ihrer Arbeit auseinandersetzen. Aber ab wann wird dieses Muster zu einem Warnsignal für chronischen Stress oder sogar Burnout?

Ich habe selbst erlebt, wie subtil diese Warnzeichen auftreten können. Anfangs dachte ich, es sei normal, dass mich meine Arbeit auch in der Freizeit beschäftigt. Doch mit der Zeit wurden die Wochenenden immer schwerer. Mein innerer Akku schien nie voll aufgeladen. Heute weiss ich, dass waren die ersten Signale die ich nicht hätte ignorieren dürfen!

Die Verbindung zwischen Sonntagsstress und Burnout

Studien zeigen, dass ständige gedankliche Beschäftigung mit der Arbeit ein zentraler Faktor für Burnout ist. Der Übergang vom normalen Arbeitsstress zum Burnout verläuft oft schleichend. Einige der wichtigsten Warnzeichen sind:

  • Emotionale Erschöpfung: Du fühlst dich dauerhaft müde und ausgelaugt.
  • Zynismus und Distanz: Die Arbeit verliert an Bedeutung, und du entwickelst eine gleichgültige Haltung.
  • Leistungseinbruch: Selbst einfache Aufgaben fallen schwer.

Wenn sich diese Symptome in deinem Alltag bemerkbar machen – besonders, wenn sie schon am Sonntag auftreten – ist es an der Zeit, hinzusehen.

Warum Sonntagnachmittag entscheidend ist

Der Sonntag ist ein Spiegel für unser Stresslevel. Wenn wir uns nicht entspannen können, weil die Arbeit in unseren Gedanken präsent ist, hat das Auswirkungen auf unseren gesamten Erholungsprozess. Chronischer Stress verhindert, dass der Körper in den sogenannten „Rest-and-Digest“-Modus wechselt, also in den Zustand, in dem sich Körper und Geist regenerieren können.

Stresshormone wie Cortisol bleiben erhöht, und der Kreislauf aus Anspannung, Schlafproblemen und emotionaler Erschöpfung setzt sich fort. Das Problem: Viele Menschen ignorieren diese Warnzeichen, bis sie nicht mehr zu übersehen sind.

Strategien gegen die Sonntagsangst

Die gute Nachricht ist: Es gibt Wege, um dem Sonntagsstress zu begegnen und langfristig vorzubeugen. Hier sind einige Strategien, die mir persönlich geholfen haben:

1. Klares Abschalten – Grenzen setzen:
Plane bewusst Zeiten ein, in denen du dich komplett von der Arbeit distanzierst. Stelle dein Handy auf lautlos, und vermeide E-Mails oder andere Arbeitsthemen. Ich habe mittlerweile sogar die Mitteilung von Arbeits-E-Mail komplett ausgeschaltet.

2. Aktive Erholung:
Verbringe den Sonntag mit Aktivitäten, die dir Freude bereiten. Ob Spaziergänge, Yoga oder Zeit mit der Familie – finde heraus, was dir guttut. Wie wäre es wieder einmal mit einem guten Buch?

3. Gedanken bewusst lenken:
Wenn Gedanken an die Arbeit auftauchen, schreibe sie auf. Oft reicht es, sie auf Papier zu bringen, um den Kopf freizubekommen. Mir helfen schon Stichwörter.

4. Reflexion über die Arbeitsbelastung:
Frage dich, ob dein Arbeitsalltag gesund gestaltet ist. Ist die Arbeitslast zu hoch? Gibt es Probleme, die gelöst werden müssen? Möglicherweise ist es Zeit, mit deinem Vorgesetzten/Kollegen über Entlastung zu sprechen. Und nein, es ist keine Schande oder Schwäche, ganz im Gegenteil!

5. Professionelle Hilfe suchen:
Wenn der Stress überhandnimmt, zögere nicht, Unterstützung zu suchen. Coaches, Therapeuten oder Betriebsärzte können dir helfen, Wege aus der Stressspirale zu finden.

Mein Fazit: Dein Wohlbefinden hat Priorität

Die Gedanken an die Arbeit am Sonntag können ein wichtiges Warnsignal sein, das wir ernst nehmen sollten. Wenn wir lernen, unsere eigenen Grenzen zu erkennen und für uns selbst einzustehen, schaffen wir die Basis für ein stressfreieres und erfüllteres Leben.

Ich habe gelernt, dass mein Sonntag nicht von der Arbeit bestimmt werden muss. Heute geniesse ich diesen Tag wieder bewusst – und ich hoffe, dass auch du deinen Sonntag zu einem echten Ruhetag machen kannst.

Hast du schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Teile sie gerne in den Kommentaren. Dein Austausch könnte anderen helfen, ihre eigenen Warnzeichen frühzeitig zu erkennen.

Falls du Schwierigkeiten dabei hast, deinen Stress zu bewältigen wäre vielleicht ein Coaching eine Möglichkeit. Melde dich gerne bei mir und wir klären, ob das für dich in Frage kommt.

 

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